es gibt Dinge im Leben die ich bis jetzt ausgelassen habe. etwas über einen längeren Zeitraum im Voraus zu planen gehört dazu. weil ich. ich habe mir darüber noch nie wirklich Gedanken gemacht. meine Energie konnte ja auch anderweitig sinnlos oder sinnvoller eingesetzt werden. bin ja doch eher ein Mensch der spontaneren Entscheidungen. ein Posten im Management wäre auf keinen Fall etwas für mich. aber Aufsichtsrat. das brächte ich hin. wie dem auch sei. man könnte mir jetzt unterstellen mich Herausforderungen nicht stellen zu wollen. doch drei Monate oder ein halbes Jahres vor einem Urlaub beginnen, diesen von der Anreise bis zur Wiederkehr mit all der dazwischenliegenden Zeit bestmöglichst zu planen. nein danke. eine Destination ins Auge fassen. sich ein paar Ausflugsziele anschauen. ja. das lasse ich mir einreden. aber dann ein halbes Jahr vorher schon einen Friseurtermin zu buchen. das geht eindeutig zu weit. jeder so wie er will.
zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch nicht wirklich viel zu organisieren. aber doch schon einiges was ich tun kann. habe jetzt ja noch zweieinhalb Wochen Urlaub und brauche ohnehin Phasen der Ruhe. kann nicht jeden Tag im Wohnzimmer am Tacx-Rollentrainer Radausfahrten simulieren. nicht jeden dritten Tag Langlaufen gehen. drei Mal die Woche an anderen Aktivitäten teilnehmen. das führte nur zu Freizeitstress zu einem zu frühen Zeitpunkt im noch jungen Jahr. dieser Stress wird wahrscheinlich kommen, wen ich es zulasse. doch bei all den Dingen die ich in diesem Jahr machen möchte. zweiundfünfzig Wochenenden. die eine Hälfte ist für mich alleine, wenn sich in meinem Privatleben nichts ändern sollte. die andere gehört meinen Kindern. so bleiben also an die sechzig Tage fürs Weitwandern auf Etappen. für Tagestouren zu Fuß, am Rennrad oder Mountainbike. für Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen. ich spüre schon wie sich innerlich Druck aufbaut...
Zeit hat wirklich die Angewohnheit, immer dann wenn man mehr von ihr bräuchte, gleich Sand durch die Finger zu gleiten. abzulaufen wie der Countdown vor einem Raketenstart. unaufhaltsam ist sie. macht auch keine Pause. hält keine Rast. deshalb sollte man, wenn man es denn möchte, sie nutzen. anstatt diese Zeilen zu schreiben, hätte ich mich schon im Internet um mögliche Unterkünfte in meinen angestrebten Etappenzielen umschauen können. meine Routenplanung vorantreiben. es ist noch Zeit. vor April werde ich den Plan mit dem Rennrad nach Villach zu fahren nicht umsetzen. wie will man jetzt wissen wie das Wetter dann sein wird. es bleibt also noch genügend Zeit. auch sind keinerlei aufwendige Recherchen dazu notwendig. vor allem nicht dann, wenn ich alleine unterwegs sein sollte. in der Vor- oder Nachsaison wird sich schon ein Zimmer für mich finden lassen, in einer der am Wege liegenden Unterkünfte. ein Bett. ein Dusche. ein Frühstück.
anders verhält es sich schon bei meinem Vorhaben "vom Gletscher zum Wein" zu wandern. habe ich es doch als Gruppenaktivität auf einer Seite im Internet ausgeschrieben, die darauf abzielt Menschen mit ähnlichen Interessen für Freizeitaktivitäten kennenzulernen. da steckt schon etwas mehr dahinter. da gilt mehrere Aspekte in Betracht zu ziehen. welche der fünfunddreißig Etappen lassen sich in einem Stück gehen, wobei es eine Möglichkeit gibt nicht auf Umwegen vom Zielort wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren. gibt es auf den Hütten genügend Schlafplätze wenn man in einer Gruppe unterwegs ist. wie sieht es mit der Ausdauer der Mitwandernden aus. denn es wird Abschnitte geben wo man an drei aufeinanderfolgenden Tagen an die sechs oder sieben Stunden unterwegs sein wird. rauf und runter. bei jedem Wetter. denn ist mal erst am Weg. mit wie vielen mache ich mich schlussendlich auf den Weg. wann hat wer Zeit. wie organisiert man die Fahrten. gibt es die Möglichkeit öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen oder sind die Kosten günstiger wenn man sich die Fahrtkosten teilt und selbst anreist. gibt es alternative Routen für alternative Unterkünfte. werde ich zu jeder Etappe schon im Vorfeld so viel schreiben wie ich es hier bereits mache. es sind eben doch ein paar Punkte mehr die nach Aufmerksamkeit verlangen als wenn ich alleine vom Dachstein losmarschieren würde.
doch auch hier gilt. es ist gerade Mitte Jänner. bleiben auf jeden Fall noch drei Monate Zeit. wer weiß wie lange am Dachstein wirklich Winter sein wird? und ehe der nicht endet muss ich nicht in hochalpinem Gelände herumlaufen. bin ich dann doch für die anderen mitverantwortlich.
die Beweggründe warum ich nicht alleine die Steiermark durchqueren möchte haben sich mir auch noch nicht ganz erschlossen. mir wäre es früher auch nicht in den Sinn gekommen. weil es eben lange Zeiten gab in denen ich nur alleine sein wollte. manchmal gar nicht sein wollte. doch die Zeiten ändern sich. und manche Momente werden noch schöner wenn man sie teilt. außerdem. wenn man sich auf größere Reisen macht gibt es klarerweise auch mehr Momente. und noch immer nicht konnte ich meine Beweggründe liefern. es wird eben so sein wie auch sonst. ich werde darüber schreiben ohne es wirklich zu wollen. ein sich treiben lassen wie eine Feder im Wind. Alles kommt wie es kommen soll.
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