nachdem sich das Wetter jetzt gerade nicht so gut für Rennradausfahrten eignet, will ich an dieser Stelle von meiner letzten berichten. deren Weg mich nicht unbedingt nach Kärnten geführt hätte, doch fanden sich für die Runde in der Schilchergegend keine Mitfahrer. also auf zu neuen, unbekannten Straßen. wobei ganz unbekannt waren sich auch nicht. mit dem Auto. zu Fuß habe ich ein paar Passagen der geplanten Tour schon erkundet. doch weiß jeder, der schon rennradelnd unterwegs war, daß man das nicht vergleichen kann.
geläutert von meinem letzten Verfahrer mit dem Rennrad, auf dem Nachhauseweg, mit ziemlichen Schwächephasen, startete ich den Tag mit ein wenig mehr Frühstück. wobei ja alles mehr als nichts ist. gut. an jenem Tag hatte ich auch zu Mittag zu wenig und da ist es dann nicht verwunderlich, wenn einem dann bergauf bei wärmeren Temperaturen die Kraft ausgeht oder eigentlich erst gar nicht kommt. noch ein paar Rennradel-Pralinen eingepackt. zwei Trinkflaschen befühlt. und ab über die Pack nach Völkermarkt. fast schon zu spät wie sich später noch rausstellen sollte. aber man darf auch mal etwas länger liegen bleiben, trotz zu erwartend wärmeren Wetterbedingungen. also war es dann zehn Uhr als ich in die Pedale trat. von meinem Ausgangspunkt. dem öffentlichen Parkplatz am Strandbadweg ging es über Völkermarkt´s Hauptplatz runter zur Drau. ein wunderbarer Start in diese sechzig Kilometer Ausfahrt. das Panorama mit den Bergen. der stille große Fluss. gemütliches Einrollen der Drau entlang ehe es ein erstes Mal ein wenig bergauf geht. Verkehr gibt es hier so gut wie keinen. zumindest nicht an diesem Tag. es ist langes Wochenende und so manch einer dürfte wohl verreist sein. weil man die meiste Zeit auf Nebenstraßen unterwegs ist die nur kleine Ortschaften miteinander verbinden, wird sich das Verkehrsaufkommen auch an anderen Tagen in Grenzen halten. über Ratschschach und Sankt Peter am Wallersberg kommt man nach Reifnitz. jedoch nicht jenes von den GTI-Treffen. das liegt ja am Wörthersee. und doch sollen sich manche aus Versehen hierher verirrt haben, weil das Navi mit Falschinformation gefüttert wurde. ich habe zwar zwischendurch auf meinen Routenplaner geschaut, musste ja eh Fotopusen einlegen, doch wenn man sich an die beschilderten Radrouten hält, kann man nicht wirklich vom Wege abkommen. weiter geht´s nach Ruden, Lind und über Sankt Kollmann nach Griffen mit seiner Burganlage. welche man natürlich besichtigen könnte. aber weil nach Griffen die große Bergwertung ansteht, kann man darauf auch verzichten. man kann ja auch danach mit dem Auto...
das Gemeine an Pässen oder langen Anstiegen die man nicht kennt, ist ja eben die Tatsache sie nicht zu kennen. zwar gibt es Tourbeschreibungen und noch eine viel feinere Seite wie quaeldich.de. doch lässt sich nichts mit der Realität vergleichen. und mal unter uns. wer heftet sich bei einer Radtour ein Roadbook an den Lenker. ich hatte nur etwas mit so um die sechshundert Höhenmeter im Kopf, was auch fast stimmt, wenn man nur die Höhendifferenz zwischen Griffen und Diex rechnet. aber mit den Gegensteigungen sind es dann am Ende doch neunhundertfünfzig Meter im Anstieg gewesen. ich hab öfter als nur nur drei Mal eine kleine Pause eingelegt. kurz vor Kilometer drei geht es mal für zweieinhalbtausend Meter mit durchschnittlich zehn Prozent bergauf. danach wird es etwas angenehmer, doch erst nach Untergreutschach kann man sich wirklich mal entspannen. bis so kurz vor Grafenbach kann es laufen lassen. es wirklich genießen. kann man auch vorher. sind die Aussichten auch wirklich schön trotz eingeschränkter Fernsicht. ich wäre auch sicher nicht in einen Pulsbereich von knapp über einhundertneunzig Schlägen pro Minute gekommen, wenn es ein paar Grad unwärmer gewesen wäre. es war auch nicht der Puls der mich so langsam machte. es war ganz bestimmt die Temperatur von über zwanzig Grad. die Sonne. und die fehlenden Kilometer der Zeit davor. so viele richtige Ausfahrten hatte ich noch nicht in den Beinen. und wer trainiert schon Grundlagen. ach ja. es war ja der erste Mai. deshalb wurden Maibäume aufgestellt. in Untergreutschach ganz altmodisch. nur mit Manneskraft, ganz ohne maschinelle Hilfe. ob es in Grafenbach auch so war. möglich. ich hätte dort ja noch eine kurze Rast gemacht um die Kirche zu besichtigen. doch die Motivation ließ mich den Ort langsam hinter mich lassen und die letzten wieder etwas steileren knapp einhundertfünfzig Höhenmeter in Angriff nehmen.
den höchsten Punkt erreicht man auf 1308m. kurz davor ist eine kleine Kapelle. ein guter Ort um einmal richtig durchzuatmen. eine letzte Pause zu machen. in die Ferne zu schauen. das Panorama ist wirklich famos. denn danach geht es bergab. ziemlich flott. ich hätte auch Diex hintermir lassen und mich gleich in die Abfahrt hinunter nach Haimburg stürzen können. doch wollten ein paar Fotos gemacht werden. und die Wehrkirche von Diex ist sehr sehenswert. ich hatte auch die alternative Abfahrt nach Brückl im Hinterkopf. doch die Beine wollten etwas anderes. und vor allem. die Straße nach Haimburg ist sehr gut ausgebaut. man kann es richtig laufen lassen. kommt in den Flow. und da kann es passieren, daß man einen "Juchaza" rauslässt. einfach weil es nur geil ist. auch wenn ich nicht schneller als 68km/h war. der Rest ist dann nur noch ausrollen nach Völkermarkt mit einem breiten Grinsen im Gesicht. die Müdigkeit in den Beinen, die Strapazen bergauf vergessen. einfach nur dieses Gefühl von glücklich sein. nicht wirklich an irgendetwas denkend. einfach nur Rennrad fahren. nur der Asphalt unter den Reifen. nur die Beine die pedalieren. einfach nur ein, mit dem schwarzen Renner verschmolzener, Mensch der sich mit reiner Muskelkraft unter blauem Himmel in einer wunderschönen Gegend vorwärts bewegt und das Gefühl, daß die Zeit manchmal doch zu schnell vergeht.














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